Samstag, 3. Januar 2015

Auswanderlust.
Manchmal stelle ich mir vor nachts einfach abzuhauen, mein ganzes Geld nehmen und versuchen so weit zu kommen, wie es mir nur möglich ist. Am liebsten Amerika, die USA, ein Land das so groß ist, dass niemand mich dort finden würde.
Manchmal stelle ich mir vor eine neue Identität zu haben, von der niemand etwas wüsste und ich würde niemals wieder zurück kehren. Ich möchte ein Abenteuer erleben, mir all meine Wünsche und Träume erfüllen, die hier und jetzt unmöglich erscheinen oder möglich, aber unlogisch, unsicher, was weiß ich.
Manchmal will ich nicht mehr ich sein, will nicht mehr mit den Menschen zusammen sein, mit denen ich jetzt zusammen bin, obwohl ich sie lieb habe. Denn manchmal bin ich egoistisch.

Aber vielleicht, irgendwann, und wenn es nur ein Jahr ist oder ein Halbes, möchte ich weg. Auch wenn es unlogisch ist und ich außer Erfahrungen und Geschichten und Eindrücke nichts gewinnen kann. Auch wenn ich mir nicht sicher sein kann, ob diese Zeit gut werden würde oder nicht.

Dienstag, 26. August 2014

Vor etwa einem Jahr habe ich meine Ausbildung begonnen.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie aufgeregt ich war - nicht wegen der Ausbildung an sich - sondern wegen den neuen Menschen, den ersten Eindruck, den sie von mir haben werden.
Ich hatte Angst, dass ich keine Freunde finde, weil ich sehr schlecht darin bin und hätte ich keine Freunde gefunden, wäre ich wirklich einsam gewesen. Denn zu meinen alten Leuten aus der Realschulzeit habe ich kaum noch Kontakt - okay, wir hatten auch so außerhalb der Schule nur wenig Kontakt, vorallem in den letzten Jahren.

Aber ich habe Freunde gefunden.
Ich habe viele wundervolle Freunde gefunden, die unersetzbar sind.
Ich habe in einem Jahr beinahe mehr gemacht als mit dem Menschen damals in 8 Jahren, ich hatte so viel Spaß. 

Wir hatten schon mehrmals das Gesprächsthema, welchen ersten Eindruck wir damals von einander hatten.
Es hat keinen großen Nutzen euch zu erzählen, welchen ersten Eindruck ich von den anderen hatte, weil ihr sie nicht kennt, aber zwei Personen haben mir gesagt, was sie am Anfang über mich dachten:
1. Dass ich komisch bin: Ich weiß noch immer nicht, was ich daraus schließen soll - Außer, dass die Menschen den ersten Eidruck von mir haben, dass ich irgendwie nicht normal bin.
2. Dass ich sehr sehr schüchtern und in mich gekehrt bin: Damit kann ich leben. Ich weiß, dass ich diesen Eindruck mache, weil ich am Anfang eben nur wenig rede, versuche mich im Hintergrund zu halten und nichts falsch zu machen.

Aber meine Angst, dass ich auf andere Menschen nicht normal wirke, hat sich bestätigt. Manchmal, wenn ich Menschen kennen lerne, versuche ich so zu sein, wie alle anderen auch. Ich versuche schlagfertige Antworten zu geben, versuche lustig zu sein. Aber was heraus kommt ist ein leises Stammeln - oder gar nichts.
Im Internet ist das anders: Da kann ich sein, wer ich will und wie ich will. Im Internet kann ich meinen Worten freien Lauf lassen, weil ich sie nicht aussprechen muss. Ich glaube, würdet ihr, die meine Texte lesen, mich wirklich kennen, wärt ihr erstmal enttäuscht, fändet mich richtig komisch.

Aber ich schweife ab, was ich eigentlich schreiben wollte:
Die Ferien sind bald vorbei und habe wieder Angst. Früher war es immer so, dass nach den Ferien immer alles komplett anders war: Die, die vor den Ferien befreundet waren, waren es plötzlich nicht mehr, die die nicht so sehr befreundet waren, haben ganz viele Sachen unternommen. Ich habe es erst immer danach mitbekommen, weil ich in den Ferien meist allein war.

Dieses mal war ich nicht allein und trotzdem habe ich viele meiner Freunde nicht gesehen. 
Das letzte Schuljahr war gut, beinahe perfekt. Ich bin glücklich darüber, wie toll wir uns verstanden haben. Ich habe Angst, dass sich daran etwas in den sechs Wochen geändert hat. Ich hoffe, dass dieses Jahr genauso aufregend wird wie das letzte.

Samstag, 24. Mai 2014

Letzten Mittwoch wurde dieser Blog ein Jahr alt.
Und ich bin froh, dass ich hier so wenig geschrieben habe.

Wisst ihr, ich will jetzt nicht angeben oder jeden unter die Nase reiben, wie toll mein Leben doch ist.
Aber ich bin glücklich.
Seit letzten Januar ist mein Leben spannender geworden.
Es passieren mehr Dinge, an die ich mich so gerne zurück erinnere. Ich fühle mich frei und wild.
Ich kann tun, was ich will und ich kann leben.
Ich habe endlich Menschen gefunden, die ich wirklich meine Freunde nennen kann.

Im Februar waren eine Freundin und ich auf dem Jennifer Rostock Konzert in Erfut.
Ich habe so laut mitgeschrien, dass ich das Gefühl hatte mein ganzer Rachenraum und Hals würde bluten.
Das ist ein schönes Gefühl.
Und ich hatte Bier im Haar.
Ich war in einer sich ständig bewegenden, schreienden Masse, in der alle irgendwie glücklich waren.

Anfang März war ich mit noch mehr Leuten beim Faschingsumzug.
Ich habe so viele neue tolle Leute kennengelernt, hatte Spaß.

Auch im März war die Leipziger Buchmesse und ich war mit zwei Freundinnen dort.
Auf der Erde gibt es viele Paradiese. Die Buchmesse ist eins davon.

Mit weiteren Freunden war ich im April im Tierpark.

Und Lilly Lindner habe ich im Mai getroffen.
Lilly gehört zu den wundervollsten Personen, die ich je getroffen habe und bei mir so starke Gefühle ausgelöst hat, dass ich sie nicht aussprechen kann.

Am gleichen Tag, ein paar Stunden vorher, war das Talentefest unserer Schule in der Alten Oper in Erfurt.
Auch ich war auf der Bühne, weil unsere Klasse gemeinsam einen Beitrag hatte.
Ich liebe den Zusammenhalt bei uns. In anderen Klassen scheint das nicht so zu sein.
Und auch wenn es ab und zu kleine Meinungsverschiedenheiten gibt, halten trotzdem alle zusammen.

Und ich komme endlich dazu meine Pläne zu verwirklichen.

Natürlich war ich die letzten drei oder vier Monate nicht immer glücklich.
Teilweise war ich sogar ganz schön traurig und niedergeschlagen.
Aber dann gab es da wieder diese großen schönen Momente, denen ich mehr Beachtung schenken mag als den kleinen miesen.

Als ich mit dem Blog begann und auch schon davor sah das nicht so aus.
Aber jetzt tut es das und das ist auch gut so.

Ich danke allen, die diesen Blog folgen und die lieben Kommentare schreiben, mir beistehen, auch wenn hier wohl kaum noch Posts kommen werden.
Und ich entschuldige mich bei allen, den es zur Zeit nicht so gut geht wie mir.
Bleibt stark und tut große schöne Dinge, damit ihr eure Trauer in den Hintergrund schieben könnt
- zumindest für einen Moment.

Alles Liebe
Luisa